wir wollen uns mit dem Phänomen wifesharing (engl. wife-sharing), einer Lebensart, die gesellschaftlich immer mehr von Frau-Mann-Paaren gelebt wird, beschäftigen.
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Etwas über die Historie

Do 9. Apr 2015, 10:33

Wifesharing war erstmals in den 60er / 70er Jahren aufgetaucht. Für Deutschland kann man sagen, es war eine der Praktiken von der "women's liberation" Bewegung, der Frauenbewegung, die die Gleichberechtigung von Mann und Frau zum Ziel hatte. Es war somit in den Anfängen eine sozialpolitische Praxis, die insbesondere die aus der Historie des Männerverhaltens abgeleitete Praxis des Verkehrs mit mehreren Frauen angriff. Frauen sagten: "Was die können, können wir schon lange!"

So betrachtet war Wifesharing zunächst nichts anderes als der Aufschrei der nach Gleichberechtigung strebenden Frauen; genau betrachtet war Wifesharing somit eine konsequente Anwendung des im Grundgesetz stehenden Artikels 3

Art 3
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

Diese Bewegung kam aus der Studentenbewegung, die den Mut hatte, sich über geltende gesellschaftliche Moralvorstellungen hinwegzusetzen und gleichzeitig damit ihrer sexuelle Befreiung Ausdruck verleihen wollte. Das war ungeheuerlich in den 60er / 70er Jahren, eine Revolution, die später in dem Versuch einer politischen (leider unrechtmäßigen) Revolution mündete. Die Kommune 1, Kurzbegriff K1, Gründung 1967, war der Inbegriff des neuen Denkens, des neuen Lebensgefühls, stellvertretend die Namen: Ulrich Enzensberger, Volker Gebbert, Klaus Gilgenmann, Hans-Joachim Hameister, Wulf Krause, Dieter Kunzelmann, Rainer Langhans, Uschi Obermaier, Fritz Teufel.

K1 war eigentlich eine zunächst merkwürdig erscheinende Mixtur aus politischer Einmischung von unten und sexueller Befreiung. Der Schlüssel war, wie auch die Besetzung des Hotels Traube Anfang der 70er Jahre im Zentrum Darmstadts zeigte, der tiefe Wunsch nach Beendigung der Fremdsteuerung und Hinwendung zum Leben nach eigenem Lebensgefühl.

Die Zeit der 60er / 70 er Jahre war somit geprägt vom politischen Protest (ich darf meine eigene politische Meinung haben und diese auch äußern), geprägt vom persönlichen Lebensstil (ich darf meinen eigenen persönlichen Lebensstil haben und keiner kann ihn mit oktroyieren), geprägt von der Lossagung vom sogenannten Establishment. Man war sich klar, dass nur durch Niederreißen des Althergebrachten sich gesellschaftliches Denken verändern würde. Sehr bewusst wurde die Empörung der Presselandschaft eingesetzt: die Presse war der beste Vermittler für das neue Denken und Empfinden durch ihre negative Berichterstattung; viele junge Leute wurden mitgerissen. Man sollte nicht vergessen: sie alle hatten noch in den Trümmern des zweiten Weltkriegs gespielt, sie alle hatten de Verlust von Familienangehörigen zu beklagen, sie alle haben das tiefe Gefühl gehabt, dass Fremdbestimmung (die Diktatur) zum Elend führte und schon die leichte Distanz von dieser Fremdbestimmung zu mentalen aber auch gesellschaftlichen Freiheiten führte.

Die Studentenproteste der 60er / 70 er Jahre waren somit nichts anderes als das Gefühl der Befreiung durch zu stringente Regeln von Außen.

Sexualität war immer eine Art Freiheitsgefühl, das Erleben eines menschlichen Urtriebs. Gesetz im engeren Sinne war, was die am Sex Beteiligten für sich als richtig und zulässig erachteten.

Do 9. Apr 2015, 10:33

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